Vitamin-C


Zahnfleischprobleme, Parodontose und häufiges Zahnfleischbluten haben ihre Ursache unter anderem auch in einem Vitaminmangel. Neben den Vitaminen A, D, E und K hat das Vitamin C eine enorme Bedeutung für die Kollagenproduktion des Bindegewebes. Eine unzureichende Kollagensynthese verursacht Entzündungen des Zahnfleisches sowie  Blutungen durch Kapillarbrüchigkeit mit verminderter Wundheilung. Die bekannteste und extremste Vitamin-C-Mangelkrankheit ist Skorbut mit massiven Zahnfleischproblemen.

 

Für den Menschen ist Vitamin C ein essentielles Vitamin, da er es selbst nicht synthetisieren kann. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine Tagesdosis von 100-150 mg. Im Gegensatz zum Menschen kann fast jedes Tier Vitamin C selbst herstellen. Verglichen mit der Vitamin-C-Synthese von Säugetieren, müsste ein Erwachsener täglich bis zu 3 g Vitamin C aufnehmen. Bei Krankheit oder Stress wären es umgerechnet 3 g bis 17 g täglich.

 

Ist also die vorgegebene Tagesdosis ausreichend?

 

Der Vitamin-C-Entdecker Szent-Györgyi schrieb 1970 an Pauling:“Ich habe von Anfang an den Eindruck gehabt, dass die Mediziner die Öffentlichkeit über den Wert der Ascorbinsäure falsch informiert haben. Wenn man mit der täglichen Nahrung keine Ascorbinsäure zu sich nimmt, erkrankt man an Skorbut und, so sagten die Mediziner, wenn man keinen Skorbut bekäme, sei man in Ordnung. Ich halte das für einen schweren Irrtum. Der Skorbut ist nicht das erste Anzeichen für einen Vitaminmangel, sondern ein Krankheitszustand kurz vor dem Tode. Um wirklich ganz gesund zu sein, braucht man viel mehr, sehr viel mehr. Ich nehme selbst etwa ein Gramm täglich. Das heißt nicht, dass dies die optimale Dosis ist, weil wir nicht wissen, was es wirklich bedeutet, völlig gesund zu sein, und wie viel Ascorbinsäure wir dafür brauchen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass man völlig gefahrlos jede Menge Ascorbinsäure zu sich nehmen kann.“

(Vitamine in der Orthomolekularen Medizin - Vitamine C, D und K 2, Volker H. Schendel, Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt, Seite 56-57)

 

Ein zusätzliches Problem ergibt sich bei der Vitamin-C-Aufnahme. Die Moleküle von Vitamin C und Zucker sind chemisch fast identisch (C6H8O6 und C6H12O6). Da man mit Leichtigkeit täglich über 100 g Zucker konsumiert, ist die Resorption von Vitamin C im Darm durch die Zuckermoleküle deutlich erschwert. Beide Stoffe werden nämlich über ähnliche Transportsysteme vom Körper aufgenommen und hemmen sich gegenseitig. Zucker stoppt somit die Vitamin-C-Aufnahme. Im Krankheitsfalle benötigt das Immunsystem Vitamin C in mehreren Gramm-Mengen. In Kombination mit hoher Zuckerzufuhr ist das allerdings aussichtslos. Wer sich also vor Krankheiten schützen möchte, darf nicht nur die Vitamin-C-Zufuhr erhöhen, sondern muss vor allem den Zuckerkonsum massiv verringern.

 

Bei der Lagerung und Zubereitung von frischem Obst und Gemüse kommt es zu starken Vitaminverlusten, besonders bei hohen Temperaturen. Säfte möglichst nur aus dunklen Glasflaschen kaufen, da das Licht die Vitamine aufspaltet. Sehr gute Vitamin-C-Spender sind die Hagebutte, die Acerolakirsche und die Amlabeere. Neben Tabak können Inhaltsstoffe von bestimmten Medikamenten (Acetylsalicylsäure (Aspirin), die „Pille“, Barbiturate, Antihistaminika, Corticoide, Chlortetracyclin, Tetracycline, Calcitonin, Antidepressiva und Selenchloridpräparate) zu einem erhöhten Vitamin-C-Verbrauch führen.